Tiefenpsychologische Methoden

Therapie mit tiefenpsychologischem Hintergrund

Bei den tiefenpsychologischen Ansätzen muss man zunächst einmal unterscheiden zwischen Psychoanalyse und tiefenpsychologisch fundierter Psychotherapie. Letztere ist ein Kurzzeitverfahren, das aus den wesentlichen Erkenntnissen der sehr langwierigen Psychoanalyse entwickelt wurde. Da es zwischen beiden deutliche Unterschiede gibt, ist es schwierig, sie auf einen Nenner zu bringen. Zur gemeinsamen Strategie beider lässt sich jedoch sagen, dass sie versuchen, über das Bewusstmachen von Beziehungen aus der Kindheit eine Erkenntnis herbeizuführen, die dem Patienten Impulse für die Veränderung seiner aktuellen Lebenssituation gibt. Hierbei fungiert der Therapeut mehr als Stellvertreter für Beziehungen denn als aktiver Begleiter.

Natürlich spielt die Betrachtung früherer Beziehungen auch in der Verhaltenstherapie eine gewisse Rolle, allerdings liegt ihr Schwerpunkt eher darauf, aus der aktuellen Situation des Patienten heraus konkrete Lösungsstrategien zu entwickeln. Ihr Fokus ist dabei das verborgene Potential des Patienten. Das Erschließen von neuen Ressourcen ist ein wesentlicher Schritt zur Lösung, der in der Verhaltenstherapie von Anfang an sehr gezielt vorangetrieben wird.

Wichtiger als das Verfahren ist bei jeder Psychotherapie der Änderungswille des Patienten. Sich das Wissen um die Entstehung gewisser Probleme anzueignen ist meistens relativ einfach. Diese dann aber auch zu lösen, ist eine ganz andere Sache, die nicht ohne wirkliche Motivation funktionieren kann. Wenn die Verhaltenstherapie hier einen Vorteil hat, dann jenen, Motivationsschwierigkeiten schneller zu erkennen, da von vornherein die Suche nach konkreten Lösungen im Vordergrund steht. Die Wahl des Verfahrens mag Geschmackssache sein, entscheidend ist jedoch bei keinem Verfahren das Wissen um ein Problem, sondern das einzig diskutable Ziel ist immer die Genesung. Diese kann auf unterschiedlichem Wege erreicht werden, jedoch niemals ohne die aktive Mitarbeit des Patienten.

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