Coaching

Coaching ist ein begleiteter und gezielt angelegter Entwicklungsprozess, der es zur Aufgabe hat, durch das Erschließen persönlicher Ressourcen und Potentiale die eigene Effizienz im Arbeits- oder Privatleben zu steigern.

Es dient dazu, die eigenen Fähigkeiten besser kennen und nutzen zu lernen, es zeigt Wege und Perspektiven zur Lösung bestimmter Probleme auf und hilft bei der Entscheidungsfindung. Ein Coach arbeitet immer im Dienste seines Klienten und begleitet ihn dabei, systematisch, schnell und effizient seine persönlichen Möglichkeiten zu erweitern.

Der Ablauf des Coaching wird nach Ihren individuellen Bedürfnissen gestaltet. Nachdem das Problemfeld geklärt ist, werden das Ziel und mögliche Lösungsstrategien systematisch entwickelt.

Bei der Umsetzung im Alltag steht der Coach seinem Klienten stärkend zur Seite, indem er ihm dabei hilft, seine eigenen Ressourcen zu erschließen und neue Fähigkeiten und Fertigkeiten zu entwickeln, die zum Erreichen seines Ziels nötig sind. Bei einer guten Arbeitsbasis wirkt eine Coaching-Sitzung wie eine psychische Wellness-Kur, die Sie entspannter, gelassener und selbstbewusster in Ihren Alltag zurückkehren lässt.

Jeder, leider. Der Titel ist nicht geschützt, sodass keinerlei Zulassung oder Ausbildung zur Ausübung des Berufes nötig ist.

Zwar gibt es mittlerweile zahlreiche Ausbildungen für den Beruf des Coaches, doch praktizieren ihn immer noch viele ohne ein solides Handwerk. Auch die Ausbildungen zum Coach sind sehr unterschiedlich angelegt. An manchen Instituten erhält man nach einem Wochenendseminar ein Zertifikat zum «Personal Coach». Bei der Wahl eines Coaches sollte daher sehr genau hinterfragt werden, welche Qualifikationen er mitbringt. Denn eine gute Menschenkenntnis oder Lebenserfahrung reicht für ein gezieltes Persönlichkeitstraining nicht aus.

Der wesentliche Unterschied wird bereits an der rechtlichen Lage ablesbar: Während Psychotherapie eine heilkundliche Tätigkeit ist, gilt dies für das Coaching nicht.

Daher werden im Coaching keine Themen behandelt, die in den klinischen Bereich hineinreichen, d.h. in den Bereich seelischer Erkrankungen. Unter Umständen kann es passieren, dass in einem Coaching unerwartet Probleme zutage treten, die dem klinischen Bereich zuzurechnen sind. In solchen Fällen ist ein Coach ohne heilkundliche Zulassung verpflichtet, das Coaching umgehend abzubrechen. Als Psychotherapeut suche ich in solchen Fällen mit dem Klienten gemeinsam eine entsprechende Lösung, indem das Coaching ggf. in eine Therapie überführt wird. Generell wird die Behandlung klinischer Themen bei einem Coaching jedoch nicht angestrebt.

Anders als oft befürchtet wird, existiert zwischen Coach und Klient kein Beziehungsgefälle wie zwischen Lehrer und Schüler. Die Beteiligten begegnen sich auf gleicher Augenhöhe und pflegen einen respektvollen Umgang miteinander.

Gerade im Management-Bereich ist es von größter Bedeutung, dem Klienten auf einem hohen Niveau zu begegnen, da Manager sehr genau wissen, wer sie sind und was sie von ihrem Gegenüber erwarten können. Dies führt jedoch häufig dazu, dass Führungspersönlichkeiten das Gefälle andersherum herstellen und beginnen, vom Coach Lösungen einzufordern wie eine Dienstleistung. Auch diese Konstellation ist zum Scheitern verurteilt, da die nötige Aktivität des Klienten nicht an den Coach abgegeben werden kann. Grundsätzlich gilt, dass eine respektvolle Begegnung auf gleicher Ebene, gepaart mit der nötigen Motivation beider Seiten, der optimale Nährboden ist für eine fruchtbare Persönlichkeitsarbeit. Denn optimale Entwicklung lässt sich nur in einem angenehmen, respektvollen Arbeitsklima verwirklichen.

Eine genaue Auflistung möglicher Einsatzfelder finden Sie unter dem Menüpunkt Behandlung » Coaching. Generell ist es dann sinnvoll, wenn sich Probleme ankündigen oder schon länger bestehen, deren Lösung eine neue Sichtweise erforderlich macht.

Niemand, wenn Sie es so entscheiden. Ich begegne all meinen Patienten und Klienten mit größter Diskretion und überlasse es Ihnen, wie Sie mit der Information umgehen.

Während Firmen, die Coaching zur Mitarbeiterschulung einsetzten, vor einigen Jahren noch Wert auf größte Verschwiegenheit legten, gehen viele mittlerweile dazu über, Coaching als Ressource und Referenz der eigenen Personalführung öffentlich zu machen. Die Auffassung, Coaching als Ausdruck eines defizitären Zustandes zu betrachten, mag sich also in Zukunft dahingehend wandeln, es als das zu verstehen, was es tatsächlich ist: eine durchweg positive Form der persönlichen Qualifizierung.

Jein. Der «think positive!»-Boom der letzten Jahre und Jahrzehnte hat einiges dazu beigetragen, Verfahren wie Therapie und Coaching in Misskredit zu bringen. Denn wer sich Probleme eingestand, war Negativdenker und damit selbst Schuld an seinen Problemen. In seriösen Kreisen des Persönlichkeitstrainings ist diese Sichtweise zum Glück längst überholt.

Ein krampfhaftes Positivdenken unter allen Umständen ist nicht nur realitätsfern, sondern schadet auch dem psychischen Gleichgewicht. Wichtig ist es jedoch in jedem Entwicklungsprozess – und da haben die «positive thinkers» zweifellos Recht – eine problemorientierte in eine lösungsorientierte Denkweise umzuwandeln. Ein wirklichkeitsnahes Maß von objektiver Problemanalyse und subjektiver Lösungsfindung ist der gesunde Zwischenweg, der in einem Coaching praktiziert wird.

Mein methodischer Hintergrund ist ein Verfahren, das von Albert Ellis in den 50er Jahren als therapeutische Methode entwickelt wurde, die Rational-Emotive Therapie. Es kommen auch viele andere Methoden zum Einsatz, die letztlich zu einer kreativen Handhabung des Problemmaterials führen, aber begrenzt eingesetzt werden, wenn erkennbar wird, dass es tieferliegende Probleme gibt.

Aufgrund ihrer Effektivität nicht nur bei krankhaften Leiden, wurde das Verfahren der REVT nach Ellis immer mehr zu einem Geheimtipp in Trainer-Kreisen, die es sich für den Einsatz im Coaching aneigneten. Das Rational-Emotive Training basiert auf der Annahme, dass jegliche Probleme, die uns begegnen, auf ineffiziente Überzeugungen zurückzuführen sind. Im Coaching geht es also vor allem darum, die innere Landkarte von Überzeugungen und Einstellungen des Klienten sich selbst und seiner Umwelt gegenüber kennenzulernen und sie in eine funktionalere, gemäßigte Sichtweise umzuwandeln. Dies jedoch nicht im Sinne von ausschließlichem positiven Denken, sondern im Hinblick auf Realitätsnähe und objektive Tatsachen.

Lange war das Coaching ein Privileg der Top-Manager und Führungskräfte, doch im Laufe der Zeit ist es mit einem erweiterten Blick auf mögliche Einsatzfelder auch anderen Personenkreisen zugänglich geworden.

Nach wie vor dominiert der Einsatz des Coachings im Geschäftsbereich, in welchem es Unternehmern, Existenzgründern und Mitarbeitern zur Erschließung ihrer Potentiale dient. Genauso kann es aber auch für Privatpersonen sinnvoll sein, um bei Orientierungs-, Entscheidungs- oder Beziehungsfragen kompetent zu begleiten.